Menü
unterwegs auf zwei Rädern
  • Traben-Trarbach

  • Bernkastel-Kues

Tag 4: Trier - Traben Trarbach (10.05.2017)

Anfangsgedanken

Hätte ich geahnt, was für ein Seuchentag auf uns wartet...

Für den heutigen Tag hatte ich mich ja ohnehin schon mit der Tagesetappe verhauen. Es gilt daher, 100km zu schaffen. Angesichts der Erfahrungen der letzten beiden Tage schien dies aber ein bisschen viel. Daher folgende Planänderung: Mit dem Radlerbus bis nach Piesport und dann die letzten etwa 55 km wieder in die Pedalen.

Leider fuhr der Bus schon um 8:30 Uhr ab. Daher war frühes Aufstehen angesagt.

Der Start in den Tag

Zum Glück konnten wir im Hotel schon ab 7 Uhr frühstücken. Mit entsprechendem Vorlauf war daher das Aufstehen angesagt. Das fiel angesichts des Verkehrslärms von LKW und Zügen vor dem Hotel aber gar nicht so schwer.

Nach einem ausgiebigen guten Frühstück sind wir dann auf die Räder und haben uns quer durch die Stadt zum Hauptbahnhof durchgeschlagen. Das hat im Berufsverkehr und mangels eigener Fahrradwege nur eingeschränkt Spaß gemacht.

Der Bus kommt pünktlich und hat einen großen Fahrradanhänger dabei. Auf dem werden unsere Räder festgezurrt und schnell geht es auch schon los. Ich möchte dieses Geschoss nicht durch die Stadt lenken müssen. Der Fahrer hat damit aber offensichtlich kein Problem und noch genügend Zeit, um ein kleines Schwätzchen zu halten.

Die Strecke

Zuerst decken wir uns mit Getränken für die Weiterfahrt ein. Dann radeln wir bei herrlichstem Wetter durch den Ort, um wieder an die Mosel zu kommen. Wir folgen der Beschilderung und stehen plötzlich am Moselufer in einer Wildnis. Hier ist Ende.

Überrascht stellen wir fest, dass der eigentliche Radweg ein paar Meter über uns direkt neben der Straße verläuft. Offensichtlich sind wir auch nicht die ersten, die hier gestrandet sind, denn es geht schon ein kleiner Trampelpfad zur Straße rauf. So wuchten wir die Räder nach einander den Hang hinauf und dann über die Leitplanke auf den Radweg. Bei dieser Gelegenheit ist uns erst so richtig aufgefallen, dass die Ausschilderung der Strecke mächtig nachgelassen hat, seitdem wir das Saarland und die Saar hinter uns gelassen haben.

Danach kommen wir dann aber flott voran, wenn auch größtenteils direkt an der Straße entlang. Zumindest bis kurz vor Bernkastel-Kues. Dort bricht mir beim Aufsteigen nach einer kurzen Trinkpause nämlich eine Speiche. Leider hat dies die Folge, dass mein Hinterrad eiert und an den Bremsen schleift.

Wildnis

Bernkastel-Kues

   

Hier ist mächtig was los. Es laufen reichlich Touristen umher, die von den Mosel-Schiffen ausgespuckt werden oder mit dem Auto angereist sind. Die Parkplätze sehen reichlich ausgebucht aus.

Glücklicherweise finden wir ganz in der Nähe eine Fahrradwerkstatt, die sich sofort meines Hinterrads annimmt, so dass sich die verlorene Zeit in Grenzen hält. Dafür hier noch ein Dank an das Fun Bike Team.

Wir queren dann noch kurz die Mosel, um uns beim Bäcker für die Mittagspause einzudecken. Zurück auf der rechten Moselseite fahren wir zunächst etwas weiter, bis es ruhiger wird. Dann suchen wir eine Bank und machen Mittagspause.

Das nächste Unheil

Nachdem die Mittagsverpflegung verputzt ist, soll es weiter gehen. Zumindest in der Theorie... Meinen hinteren Reifen hat nämlich leider die Luft verlassen. Meine Laune hat daher das Kellergeschoss erreicht. Aber immerhin hat damit die Mitnahme der Luftpumpe ihre Rechtfertigung gefunden.

Nach überbrückten 500m kommt die Felge dem Pflaster wieder gefährlich nahe und es ist Zeit für den nächsten Pumpenstopp. Das ganze wiederholt sich dann noch ein paar Mal, bis wir Zeltingen erreichen. Eine Fahrradwerkstatt lässt sich hier zwar nicht finden, dafür aber eine Anlegestelle. Passenderweise brauchen wir auch nur 10 Minuten auf die Ankunft eines Schiffes warten, dass uns nach Traben-Trarbach bringt.

Leider ist der Kahn nur bedingt für die Fahrradmitnahme geeignet, denn wir müssen die Räder eine ziemlich steil und enge Treppe in den Fahrgastraum hinunter- und nach der Ankunft wieder hinauf bugsieren.

Traben-Trarbach

Erfreulicherweise gibt es auch hier - unweit der Anlegestelle - eine Fahrradwerkstatt. Ohne großen Aufstand bekomme ich für die Weiterfahrt zur Jugendherberge ein Ersatzfahrrad und das Versprechen, dass mein Drahtesel am nächsten morgen wieder fir sein wird. Hierfür ebenfalls Dank an Zweirad Wagner für die unkomplizierte Hilfe.

Jugendherberge

Die Schaltung des Ersatzrades ist noch träger als meine eigene und ich sitze so auf dem Gefährt, dass ich quasi aus den Fußgelenken treten kann, ohne die Beine zu bewegen. Außerdem haben wir zur Jugendherberge wohl leider den falschen Weg gewählt, denn es geht noch einmal einen ganz üblen Anstieg hinauf. Naja, wer sein Fahrrad liebt, der schiebt....

Das Zimmer ist dann schnell bezogen und es ist Zeit für die dringend nötige Dusche.